Die

Nachhaltigkeit

Warum nachhaltig gut ist

Was ist nachhaltiger Kakao?

Alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette handeln so, dass

> den Kakaobäuerinnen und -bauern ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht wird,

> die natürlichen Ressourcen, insbesondere die Wälder, erhalten bleiben,

> die Einhaltung der Menschenrechte gewährleistet ist und es keine missbräuchliche Kinderarbeit gibt.

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Sozial

Die Bauernfamilien können sich ausreichend und ausgewogen ernähren. Die Kinder können die Schule besuchen. Es gibt keine missbräuchliche Kinderarbeit und keine Zwangsarbeit. Die Menschenrechte werden eingehalten.

Ökologisch

Die natürlichen Ressourcen werden erhalten. Es werden keine Wälder für den landwirtschaftlichen Anbau gerodet. Die biologische Vielfalt bei Pflanzen und Tieren bleibt erhalten, ebenso die Bodenfruchtbarkeit.

Ökonomisch

Die Bauernfamilien haben ein Einkommen, das ihren Lebensunterhalt sichert. Die Farmen arbeiten wirtschaftlich, sie haben Geld für   Investitionen. Kakaoanbau lohnt sich für alle Akteure der Lieferkette.

Aktiv für einen nachhaltigen Kakaosektor

Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Westafrika

5 Länder - 7 Projekte
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Kakao nachhaltig anbauen, Wälder erhalten: Grünes Innovationszentrum Côte d’Ivoire

Mit nachhaltigem Kakaoanbau ohne Entwaldung, mit dem Anbau weiterer Früchte sowie lokaler Verarbeitung und Vermarktung vor Ort verbessert das Grüne Innovationszentrum die Lebensbedingungen von kleinbäuerlichen Familien. Rund 100.000 Menschen profitieren davon. Zudem werden Akteure aus Côte d’Ivoire und Deutschland miteinander vernetzt.

Frauen und Kooperativen stärken:
PRO-PLANTEURS

PRO-PLANTEURS unterstützt 20.000 Kakaobäuerinnen und -bauern und ihre Kooperativen dabei, sich zu professionalisieren, mehr zu verdienen und sich besser zu ernähren. Frauen und junge Menschen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Frauen werden unterstützt, eigenes Einkommen zu erwirtschaften und Verantwortung in der Gemeinschaft zu übernehmen. Geschulte Beraterinnen bieten Ernährungs- und Gesundheitsberatung und haben bereits rund 2.500 Familien erreicht. Die jungen Menschen werden zu Dienstleistern fortgebildet. PRO-PLANTEURS wird gemeinsam vom BMZ, dem Forum Nachhaltiger Kakao und der ivorischen Regierung umgesetzt.

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400.000 Kakaobäuerinnen und -bauern haben im Krisenjahr 2017 rund 125 Mio. Euro mehr Einkommen: SSAB

Einkommen aus Kakao schwanken sehr. Daher ist es wichtig, dass Kakaobäuerinnen und -bauern in Côte d’Ivoire, Ghana, Togo, Nigeria und Kamerun lernen, wie sie Kakaoerträge und Qualität verbessern und auch mehr Einkommen aus anderen Produkten erwirtschaften. Das Programm „Sustainable Smallholder Agri-Business“ (SSAB) hat 480.000 Kleinbauern, davon etwa ein Drittel Frauen, in Farmer Business Schools trainiert. Das hat sich ausgezahlt: Die Bäuerinnen und Bauern haben ihre Einkommen aus Nahrungsproduktion mehr als verfünffacht und ihre Gesamteinkommen trotz niedriger Kakaopreise real um 8 Prozent erhöht.

Naturschutz und Wirtschaft in Einklang bringen: PROFIAB

Der Nationalpark Taï – der größte verbliebene Regenwald Westafrikas – ist Weltnaturerbe und unersetzlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Seine Umweltleistungen fördern den Kakaoanbau, doch Raubbau an natürlichen Ressourcen und die fortschreitende Rodung von Wald für extensiven Kakaoanbau im direkt angrenzenden Gebiet bedrohen den Bestand des Parks. Das Projekt PROFIAB berät die Anlieger des Nationalparks Taï, wie sie Kakao nachhaltig anbauen, verarbeiten und vermarkten. Über 20.000 Bäuerinnen und Bauern haben so mehr Einkommen. Auch das Parkmanagement wurde verbessert. Der Nationalpark Taï konnte soweit erhalten werden.

Kakao ohne Entwaldung – Pilotierung entwaldungsfreier Lieferketten

Für die Ausweitung des Kakaoanbaus oder bessere Erträge wurden bislang große Waldgebiete abgeholzt. Das Ziel ist daher: Die Entwaldung stoppen, neue Waldflächen gewinnen. Dafür werden auf bestehenden Anbauflächen Schattenbäume eingebracht. In neuen Pflanzungen werden Kakaobäume von vornherein mit anderen Baumarten gemischt. Illegale Kakaoplantagen müssen aufgegeben werden und werden aufgeforstet. Inzwischen wird auf mehr als 60 Hektar Kakaoanbau in Agroforstwirtschaft betrieben.

Fundament schaffen durch Ausbildung: PROCACAO

Um den nachhaltigen Kakaoanbau in Côte d‘Ivoire zu stärken und um die Einkommen der kleinbäuerlichen Produzenten zu verbessern, unterstützt PROCACAO seit 2012 eine Landwirtschaftsschule in Gagnoa. Hier wurden bereits 1.800 Trainerinnen und Trainer in nachhaltigem Kakaoanbau geschult. Sie geben ihr Wissen an Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und deren Kooperativen weiter. Bisher haben schon 18.000 Produzenten von diesem Trainingsangebot profitiert. Besonders im Fokus: Die Förderung von Frauen und die Stärkung der Artenvielfalt. PROCACAO wird gemeinsam mit der Lidl-Stiftung umgesetzt.

Kakaobohnen mit Sonnenenergie trocknen: Grünes Innovationszentrum Kamerun

Kakaobohnen aus Kamerun fehlen die feinen Aromen, auch haben sie häufig einen Beigeschmack. Deshalb bringen sie weniger Geld ein. Unterstützt durch das Grüne Innovationszentrum haben vier Kakaogenossenschaften einen Solartrockner angeschafft und können die Bohnen jetzt aromaschonend trocknen. Die alten Öfen haben ausgedient, ihr Rauch beeinträchtigt nicht mehr den Kakaogeschmack. Und die Preise für den solargetrockneten Kakao sind auch höher.

Eine Region wird nachhaltig bewirtschaftet

Beispiel: Region San Pedro im Südwesten der Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste)

Waldschutz kann nur gelingen, wenn die Schutzmaßnahmen über einzelne Kakao-Pflanzungen hinausgehen. Landwirtschaft sowie Nutzung und Schutz der Wälder müssen übergreifend für eine ganze Region geplant werden – gemeinsam mit allen Betroffenen. Damit sich der Erfolg auch einstellt, braucht es eine klare Gesetzgebung, die Einhaltung der Gesetze muss zuverlässig überwacht werden, und die geernteten Produkte – ob Kakao, Kautschuk oder anderes – müssen rückverfolgbar sein.

Daran arbeitet die Regionalregierung von San Pedro im Südwesten der Côte d’Ivoire. Unterstützt von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit wird dort Agroforstwirtschaft eingeführt. Per Satellit soll die Veränderung des Waldbestands überwacht und an ein Warnsystem gemeldet werden. Gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen wird die Landnutzung von San Pedro geplant. 

„Ein Kakaoanbau frei von Entwaldung bereichert, ernährt und erhält nachhaltig die Umwelt. Dieser durchdachte Ansatz bringt alle Beteiligten auf einer soliden Grundlage zusammen.“

Edouard Kouassi,
Direktor Regionalregierung San Pedro, Côte d’Ivoire

Wir engagieren uns für einen nachhaltigen Kakaosektor

In Deutschland

Im Forum haben sich die Bundesregierung, die deutsche Süßwarenindustrie, der Lebensmittelhandel und die Zivilgesellschaft zusammengeschlossen. Die gemeinsamen Ziele sind:

  1. Die Lebensbedingungen der Kakaobäuerinnen und Kakaobauern und ihrer Familien verbessern.
  2. Die natürlichen Ressourcen in den Anbauländern schonen und erhalten.
  3. Den Anbau und die Vermarktung von nachhaltigem Kakao erhöhen. Mehr als 70 Unternehmen und Organisationen sind Mitglied im Forum.

10-Punkte Plan

Mit dem 10-Punkte-Plan für einen nachhaltigen Kakaosektor haben das Bundesentwicklungs- und das Bundeslandwirtschaftsministerium einen gemeinsamen Handlungsplan für mehr Nachhaltigkeit im Kakaosektor entwickelt.

In Europa und international