Die

Herkunft

Folge dem Weg des Kakaos!

Ursprung und Verbreitung des Kakaos

Die Heimat der Kakaopflanze ist das ­Amazonastiefland in Südamerika, die Region um den Äquator. Die bislang ältesten Kakaofunde stammen aus Ecuador. Dort entdeckte man 5.500 Jahre alte Gefäße mit Kakaorückständen.

Vor dem 17. Jahrhundert

noun_finger2

Über die Jahrhunderte verbreitete sich der Kakao vom Amazonastiefland bis nach Mittelamerika. Kakaospuren in Gefäßen belegen, dass Kakao dort bereits vor 4000 Jahren bekannt war. Bei den mittelamerikanischen Völkern wie Maya, Mixteken, Tolteken und Azteken war Schokolade als Getränk sehr beliebt.

Im 17. Jahrhundert

noun_finger2

Im 17. Jahrhundert steigt die Nachfrage nach Kakao. Gleichzeitig werden in Mittelamerika die lokalen Arbeitskräfte auf den Kakaoplantagen knapp. Als Ersatz werden Sklaven aus Westafrika nach Mittel- und Südamerika verkauft.

Im 19. Jahrhundert

noun_finger2

Im 19. Jahrhundert reicht der Kakao aus Lateinamerika für den Schokoladenboom in Europa nicht mehr aus. Um genügend Rohware zu haben, pflanzen die Europäer Kakao in ihren afrikanischen Kolonien sowie weiteren Tropengebieten an.

Wo wächst der Kakaobaum?

Der Kakaobaum wächst in der unteren Schicht des Regenwaldes in den tropischen Zonen entlang des Äquators, etwa zwischen 20 Grad südlicher und 20 Grad nördlicher Breite, dem sogenannten „Kakaogürtel“.

Hier findet der Kakaobaum das Klima, in dem er sich wohlfühlt: hohe Luftfeuchtigkeit, viel Regen und eine gleichbleibend warme Witterung (25 bis 28 Grad im Jahresdurchschnitt).

Weltkarte mit den Anbaugebieten des Kakaos

Kakaobohnen als Geld

Bei den Azteken, die zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert in Mexiko lebten, waren Kakaobohnen wertvoll. Sie zahlten damit. Dem Wert von Gemüse, Fleisch oder auch Arbeitsleistung entsprach eine bestimmte Menge Kakaobohnen.

Kakaobohnen
Kakaobohnen2
Kakaobohnen3
Kakaobohnen4

Kakaobohnen als Zahlungsmittel ­wurden auch gefälscht. Die Fälscher waren erfindungsreich:
Sie ließen zum Beispiel die Bohnen im Wasser quellen, damit sie größer und schwerer wurden. Oder sie färbten sie, um bessere Qualität vorzutäuschen.

Kleine Kulturgeschichte

des Kakaos

ecuador
3500 – 3300 v. Chr.
Früheste Funde von Keramikgefäßen mit Kakaoresten in Ecuador.
kakaofrucht
um 1900 v. Chr.
Kakao wird bereits an der Pazifikküste in West-Guatemala kultiviert und konsumiert.
mexico
1800 – 1000 v. Chr.
Die Olmeken am Golf von Mexiko verwenden Kakaoprodukte.
3.– 16. Jahrhundert
Sowohl die Maya als auch später die Azteken kennen Kakao und nutzen ihn für kalte oder warme Getränke. Während die Maya die Kakaopflanze selbst kultivieren, erhalten die Azteken Kakaobohnen durch Handel oder aus Tributzahlungen.
16. Jahrhundert
Spanische Eroberer bringen den Kakao nach Europa.
europa
17. Jahrhundert
Kakao wird zum Modegetränk in Europa, zunächst beim Adel, später auch im Bürgertum.
19. Jahrhundert
Schokolade kann industriell hergestellt werden, sie wird zum Massenprodukt.
Galeere
Galeere
Galeere
Galeere
Galeere
Galeere
Galeere
vor Christus
nach Christus

Verbrauch & Fakten

Schokolade wird nach ihrem Kakaoanteil unterschieden
Bitterschokolade ab...
Kakaoanteil 60%
Halb-/Zartbitterschokolade ab ...
50%
Milchschokolade
25%
Weiße Schokolade: Kakaobutteranteil von ...
28%

Die Deutschen essen 9,5 Kilo ­Schokolade pro Kopf und Jahr, das sind 95 Tafeln à 100 Gramm. Damit stehen wir beim Schoko­ladenkonsum in Europa und international auf Platz zwei – hinter der Schweiz mit gut zehn Kilo pro Jahr. Im größten Kakaoerzeugerland Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) ist der Genuss von Schokolade hingegen noch eine Ausnahme.

Tabelle des Kakaokonsums in ausgewählten Ländern

95

Tafeln Schokolade essen die Deutschen pro Kopf und Jahr

Grafik von Schokoladentafeln

Was ist drin in der Bohne?

600 Aromastoffe

Die Kakaobohne enthält bis zu 600 Aromastoffe. Zum Vergleich: Eine Erdbeere enthält rund 360 Aromastoffe. Die mengenmäßig wichtigsten Inhaltsstoffe sind Kakaobutter, Eiweiß und Zellulose. Sie machen zusammen etwa drei Viertel der Kakaobohne aus.

360 Aromastoffe

Wie genießen wir eigentlich Kakao und Schokolade?

Dabei wirken alle fünf Sinne – Fühlen, Hören, Sehen, Riechen, Schmecken – und das Gehirn zusammen.

20 bis 20.000 Schwingungen – das ist der Frequenzbereich, den wir wahrnehmen. Die Schallwellen bringen das Trommelfell im Ohr zum Schwingen. Im Gehirn wird das als Ton registriert. Das feste Knacken beim Abbrechen eines Stücks Schokolade stimmt uns ein.
130 Millionen Sehzellen erfassen optische Reize. Zum Beispiel köstliche Schokotorte. Unser Gehirn setzt daraus ein Bild zusammen und interpretiert die Information. Appetit entsteht.
320 verschiedene Rezeptortypen nehmen Gerüche wahr, etwa das Aroma von Kakao. Sie sitzen ganz oben in der Nase – im etwa 5 Quadratzentimeter ­großen Riechepithel und wecken die Lust auf Schokolade.
10.000 Geschmacksknospen – die meisten sitzen auf der Zunge. Damit erkennen wir fünf Geschmacksrichtungen: süß, bitter, sauer, salzig und würzig oder schmackhaft: „umami“. Je nach Rezeptur der Schokolade arbeiten einige oder viele unserer Geschmacksknospen.
Das in Schokolade enthaltene Tryptophan dient als Ausgangsstoff für das „Glückshormon“ Serotonin. Koffein und Theobromin im Kakao regen den Kreislauf an und hellen die Stimmung auf.

Das in Schokolade enthaltene Tryptophan dient als Ausgangsstoff für das „Glückshormon“ Serotonin. Koffein und Theobromin im Kakao regen den Kreislauf an und hellen die Stimmung auf. 

erfassen optische Reize. Zum Beispiel köstliche Schokotorte. Unser Gehirn setzt daraus ein Bild zusammen und interpretiert die Information. Appetit entsteht.

– das ist der Frequenzbereich, den wir wahrnehmen. Die Schallwellen bringen das Trommelfell im Ohr zum Schwingen. Im Gehirn wird das als Ton registriert. Das feste Knacken beim Abbrechen eines Stücks Schokolade stimmt uns ein.

nehmen Gerüche wahr, etwa das Aroma von Kakao. Sie sitzen ganz oben in der Nase – im etwa 5 Quadratzentimeter ­großen Riechepithel und wecken die Lust auf Schokolade.

– die meisten sitzen auf der Zunge. Damit erkennen wir fünf Geschmacksrichtungen: süß, bitter, sauer, salzig und würzig oder schmackhaft: „umami“. Je nach Rezeptur der Schokolade arbeiten einige oder viele unserer Geschmacksknospen.

Vom Kakao zur Schokolade

12 Stationen der Kakaoproduktion

baum_zeichnung
Station 1
Zwei bis vier Jahre dauert es, bis der Kakaobaum zum ersten Mal Früchte trägt.
kakoapflanzeillu
Station 2
Zweimal im Jahr wird geerntet. Jede Frucht enthält 20 bis 50 Kakaobohnen.
erntemenschillu
Station 3
Mit Macheten oder langen Stöcken werden die Kakaofrüchte vom Stamm getrennt.
kakaoschlagen
Station 4
Die Bäuerinnen und Bauern schlagen die Früchte auf.
Station 5
Bohnen samt Fruchtfleisch werden in Bananenblätter gepackt und einige Tage fermentiert.
Station 6
Danach trocknen sie mehrere Tage in der Sonne und werden immer wieder gewendet.
reinigung
Station 7
Bei der Weiterverarbeitung werden die Bohnen zunächst gereinigt, gebrochen, geschält und dann geröstet.
kakaomasse
Station 8
Dann werden sie zerkleinert und gemahlen. Dabei verwandelt die entstehende Wärme den Kakao in eine dickflüssige Kakaomasse.
kakaobutter
Station 9
Aus ihr wird die klare, flüssige Kakaobutter abgepresst. Übrig bleibt der entfettete feste Kakaopresskuchen.
milch
Station 10
Presskuchen, Fett, ­Kakaobutter, Milch, Zucker und andere Zutaten werden gemischt und ...
conche
Station 11
… bei 55–90 Grad Celsius über möglichst lange Zeit langsam gerührt (conchiert), langsam abgekühlt …
formschoklodetafel
Station 12
… und in Formen gefüllt. Fertig ist die Schokolade.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Ernte, Fermentation und Trocknung finden in den Anbauländern statt.
Die Weiterverarbeitung findet größtenteils in den Konsumländern statt.
Fertig!

Kakao mal anders

Butter

Kakaobutter …

Kakaobutter ist ein vitamin- und mineralstoffreiches Fett. Sie hat eine weißlich-gelbe Farbe und riecht leicht nach Kakao. Zu etwa zwei Dritteln besteht sie aus ungesättigten Fett­säuren wie Stearin, Palmitin oder Linolsäure. Sie ist ­vielseitig verwendbar.

Kosmetikprodukte mit Kakao

… in Kosmetika

Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ist Kakaobutter in der ­Kosmetikindustrie beliebt. Weil sie zur Rückfettung der Haut beiträgt, wird sie gern für Pflegeprodukte verwendet: in Anti-Aging-Cremes, in Bodylotions, ­Lippenpflege, Salben zur Pflege von Narben oder Seife.

Spiegelei

… in der Küche

Kakaobutter eignet sich zum Backen und Braten, als pflanzliches Fett auch für die vegane Ernährung.

Saftflaschen

Getränke aus Fruchtfleisch

Das Fruchtfleisch (Pulpa) der Kakaofrucht enthält wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Das haben erste Getränkehersteller für sich entdeckt. Sie nutzen das für innovative Getränke. Und aus den Schalen der Kakaobohnen lassen sich teeartige Getränke zubereiten.